TIPPS & TRICKS FÜR OPTIMAL GEPFLEGTE SCHUHE
Schuhpflege-Guide
SchlesingerHamburg 1842
Polishing with shoe wax and water is the crowning glory of brilliant shoe care. Before this type of polish, you must remove dirt from the shoes as usual. Then dip the polishing cloth in the wax paste and then briefly dip it in water. This combination prevents the cloth from simply absorbing the wax paste from the shoe and thus reducing the dirt-repellent layer on the leather.
The water basically repels the wax. The process is repeated until the desired level of shine is achieved. In the exclusive Parisian Swann Club of Olga Berluti, heiress of the famous shoe manufacturer, champagne is used instead of water in memory of the first dandy, George Bryan Brummel, who was considered a style icon at the beginning of the 19th century. The low temperature of the chilled drink is said to help fix the wax on the shoe. The champagne must of course be dry so that the sugar content does not stain the shoes. The champagne is shinier than the water version.
Not champagne polish, by the way, but it is better suited as an anecdote at parties.
Basiswissen Schuhpflege
Auch wenn der Glanz ein wenig aus der Mode gekommen ist, sollte der versierte Schuhpfleger wissen, dass glatt poliertes Leder Flüssigkeit abperlen lässt und die Wachsschicht, die als Grundlage für den Glanz verwendet wird, schmutzabweisend ist. Die wohl wichtigsten Mittel neben Pasten und Bürsten bei der richtigen Schuhpflege sind Schuhanzieher und Schuhspanner. Die drei Punkte zur Grundpflege im Überblick:
- Die Schuhe vor der Pflege von groben Verschmutzungen befreien
- Ein gelegentliches Vollbad schadet Lederschuhen nicht
- Wachspaste oder Schuhcreme
vollenden die Schuhpflege
1.) Die Schuhe vor der Pflege vongroben Verschmutzungen befreien
Vor der gründlichen Pflege sollten die Schuhe von Staub, Matsch und anderen Verschmutzungen befreit werden. Ein normaler Straßenschuh ist Nässe gewohnt, also spricht nichts dagegen, hartnäckige Flecken mit Hilfe einer angefeuchteten, weichen Bürste oder einem feuchten Lappen zu entfernen. Bei synthetischen Geweben können Sie eine mittelharte Bürste zum Einsatz bringen. Wer auf diesen Arbeitsschritt verzichtet, riskiert durch das Auftragen einer Paste direkt auf den Schmutz, das Leder zu ruinieren. Entfernen Sie auch aus der Sohle kleine Steinchen und Schmutz mit einem Holzstäbchen oder einer alten Zahnbürste.
2.) Ein gelegentliches Vollbad schadetLederschuhen nicht
Wasser ist nicht der Erzfeind eines Lederschuhs! Gegen ein gelegentliches Vollbad zur Grundreinigung der Schuhe ist also nichts einzuwenden, es sollte aber die Ausnahme bleiben. Der Grund, warum man bei starkem Regen lieber Schuhe anziehen sollte, die nicht aus Leder sind, ist ganz einfach der, dass die Lederschuhe mit der Zeit durchweichen und die Füße nass werden. Damit die Schuhe keinen Schaden nehmen, sollten sie nach extremer Nässe langsam getrocknet werden. Dazu die Schuhe mit Zeitungspapier ausstopfen oder besser mit einem Zedernholz-Schuhspanner bestücken und in einem warmen, trockenen und belüfteten Raum abstellen. Es ist wichtig, ihnen die Zeit zu geben, die sie brauchen, um durchzutrocknen. So bringt sich das Leder selbst wieder in Form. Auf zusätzliche Wärme durch Heizung, einen Fön oder den Backofen ist dringend zu verzichten – das Leder wird brüchig.
3.) Wachspaste oder Schuhcremevollenden die Schuhpflege
Wenn die Oberflächen der Schuhe sauber sind, wird Wachspaste oder Schuhcreme aufgetragen und mit einer kleinen Bürste verteilt. Achten Sie darauf, dass die Borsten weich sind. Um die Stellen zwischen Rahmen und dem Oberleder zu erreichen, könnte eine alte Zahnbürste helfen. Das Fett in den Schuhpflegemitteln macht das Leder wieder widerstandsfähiger gegen Wasser und verleiht ihm neue Geschmeidigkeit. Die Schuhe sehen danach nicht nur gepflegter aus, das Leder bleibt dehnbar – Risse und Brüche werden verhindert. Abschließend wird das Leder poliert. Dabei geht es nicht darum, Glanz zu erzielen, sondern überflüssige Creme-Reste zu entfernen, die eventuell die Hosenbeine verschmutzen. Sollten Sie aus ästhetischen Gründen, auf Glanz nicht verzichten wollen, nutzen Sie eine Nylonstrumpfhose für die Politur. Im Gegensatz zu Präparaten, die schnellen Glanz versprechen, ist diese Methode einfach und für die Schuhe unbedenklich.
Must-Haves der Schuhpflege
Bevor wir uns den verschiedenen Methoden der Schuhpflege ausführlicher widmen, sollten Sie Ihre Grundausstattung überprüfen. Man braucht anfangs vielleicht nicht jedes Utensil, aber für eine Rund-um-Versorgung der Schuhe und des Leders empfehlen wir:
- Schuhspanner
- Schuhanzieher
- Schuhbürste, am besten aus Rosshaar
- fusselfreies Baumwolltuch
- Zahnbürste - zur Reinigung der Nähte
- Polierhandschuh, Nylonstrumpfhose
- Schuhcreme zu jeder Schuhfarbe
- Waschcreme
- Impregniermittel
Richtige Aufbewarung
Kommen wir direkt auf den Punkt: Es geht eigentlich nichts über ein offenes Schuhregal mit Stangen oder Gittern. Die Schuhe werden gut gelüftet – auch die Sohlen. Wer seine selten getragenen Schuhe nicht regelmäßig mit einem Wedel vom Staub befreien möchte, kann sie in Stoffbeuteln lagern, die es beim Kauf hochwertiger Marken dazu gibt. Im Schrank – leider auch in sogenannten Schuhschränken – kommt zu wenig Luft an die Schuhe. Gerade bei noch feuchten Schuhen hat das fatale Folgen. Bei einem offenen Schuhregal sollten Sie darauf achten, dass es nicht in der Sonne steht: das Sonnenlicht verfärbt das Leder und trocknet es aus.
Mit Schuhen auf Reisen
Falls Ihre Schuhe auf Reisen im Koffer verstaut werden müssen, nutzen Sie einen Stoffbeutel als Schmutzschutz. Schuhspanner sorgen dafür, dass die Form ihrer Schuhe erhalten bleibt, auch wenn Sie wenig Platz im Koffer haben. Um an Gewicht zu sparen, können Sie für unterwegs Spanner aus Kunststoff verwenden. Wer mit dem Auto fährt oder mit vielen Gepäckstücken kein Problem hat, kann sich spezielle Schuhtaschen besorgen, die eine Unterteilung für diverse Paare haben – Schuhspanner sind aber trotzdem notwendig.
Grundpflege mit Wachspaste
Das kleine Einmaleins für Rauleder (Nubuk)
Rauleder ist gar nicht so pflegeintensiv, wie viele denken. Im Gegenteil: Das samtige Leder mit der geschliffenen, velourigen Oberfläche muss nur regelmäßig mit der Bürste vom Schmutz befreit werden. Die speziellen Bürsten haben Borsten aus Gummi oder Metall. Ein Lederradierer hilft bei hartnäckigen Flecken. Bei extremer Verschmutzung können Sie sogar den Wildlederschuh einem Bad unterziehen: Wenn Sie den Schuh komplett durchnässen, entstehen nämlich keine Wasserränder. So ein Tauchgang sollte dennoch eher selten gemacht werden. Versuchen Sie zunächst, stärkere Verschmutzungen mit einem feuchten, weichen Tuch abzureiben. Zur Farbauffrischung gibt es spezielle Sprays. Denken Sie daran, nach dem Reinigen die Schuhe unbedingt wieder zu imprägnieren.
Die Kunst der Wasserpolitur
Die Politur mit Schuhwachs und Wasser ist die Krönung einer glanzvollen Schuhpflege. Vor dieser Art der Politur müssen Sie die Schuhe wie gewohnt vom Schmutz befreien. Anschließend tauchen Sie das Poliertuch zunächst in die Wachspaste und tippen es danach kurz in Wasser. Diese Kombination verhindert, dass das Tuch die Wachspaste vom Schuh einfach wieder aufnimmt und so die schmutzabweisende Schicht auf dem Leder verringert. Das Wasser stößt den Wachs quasi ab. Der Vorgang wird so oft wiederholt, bis der gewünschte Glanz-Grad erreicht ist.
Im exklusiven Pariser Swann Club von Olga Berluti, Erbin der berühmten Schuhmanufaktur, nimmt man – in Gedenken an den ersten Dandy George Bryan Brummel, der Anfang des 19. Jahrhunderts als Stilikone galt, – Champagner statt Wasser. Die niedrige Temperatur des gekühlten Getränks hilft angeblich dabei, den Wachs auf dem Schuh zu fixieren. Der Champagner muss natürlich trocken sein, damit der Zuckergehalt die Schuhe nicht verschmutzt. Glänzender als die Variante mit Wasser ist die Champagnerpolitur übrigens nicht, aber sie eignet sich besser als Anekdote auf Partys.